Mittlerweile habe ich schon fast einen Monat nicht mehr für diesen Blog geschrieben. Daraus könnte man schließen, dass es wir unserem Ziel nicht näher kommen und auch nicht dafür arbeiten. Doch das ist völlig falsch, wir geben wie immer alles. Doch das wahre Leben spielt sich offline ab, wenn im Netz nichts Neues kommt, geht es im wirklichen Leben natürlich weiter ab:
Nach der letzen Probefahrt mit unserem Gran Hermano hat sich gezeigt, dass die vorderen Radbremszylinder undicht sind, das Erneuern der Dichtungen alleine hat nicht gereicht. So etwas zu entdecken war ja auch der Sinn der ersten Probefahrt. Die Räder sind jetzt runter, die Radbremszylinder sind ausgebaut und zur Generalüberholung eingeschickt. Währenddessen wird als Vorbereitung für die erste TüV- Vorführung an allen Stellen optimiert: Hier noch ein Verstärkungsblech und da noch ein Halter, der den Koffer hält, dazu noch schnell einen Kabelbaum für die Rücklichter flechten und Beleuchtung auf Vordermann bringen…
Das hört sich nach drei Stunden Arbeit an, zieht sich aber über Tage. Und das unter widrigen Bedingungen: Wir haben nämlich gerade Hochsommer. Für den, der Norddeutschland nicht kennt, hört sich das idyllisch an, aber der Kenner weiß, was das bedeutet: Der Gran Hermano steht draußen und ich liege mit Bohrmaschine, Flex und Lötkolben im Regenanzug unter dem Auto und hoffe, dass ich fertig bin, bevor die Wasserpfütze rund um das Auto zum See wird und ich absaufe.
Abends schauen wir uns dann die Wetterkarte im Internet an: Auf unserer Reiseroute schon östlich von Polen über 30 Grad und echter Sommer, das gibt uns recht! Der nächste Sommer kann für uns nicht verregnen, dazu ist das Kontinentalklima zu zuverlässig.
Mal wieder machen wir einen Vergleichstest, der bei uns schon zum Ritual geworden ist: Wir vergleichen das Wetter zwischen unserem Sommer und dem Winter bei unseren Freunden Tanja und Matt in Australien, an der Sunshine Coast. Wieder mal gewinnt der australische Winter mit 20 Grad und Sonnenschein gegen unseren norddeutschen Sommer mit 15 Grad bei Regengüssen und Windstärke 6. Der Ofen brennt dazu, es hat dieses Jahr noch keinen Monat gegeben, an dem wir nicht geheizt haben. Der Höhepunkt kommt dann am Samstag abend: Der erste Herbststurm fetzt mit voller Wucht um ums Haus, es regnet mittlerweile von rechts nach links anstatt von oben nach unten.