Dieses Wochenende ist es endlich soweit. Das erste Mal seit Aufsetzen des Hilfsrahmens und Koffers auf den Gran Hermano, also seit etwa vier Jahren, haben wir uns Kurzzeitkennzeichen besorgt und machen eine Probefahrt. Die Fahrwerksarbeiten und der kaputte Bremskraftverstärker haben dies lange verhindert. Mehr als etwas hin- und herfahren auf dem Grundstück war einfach nicht drin. Und so steigt die Anspannung vor der ersten Fahrt. Wie fährt sich der Gran Hermano jetzt ? Ist nach den vier Jahren noch alles technisch ok ?
Doch nach den ersten Kilometern weicht die Anspannung und macht Platz für Glück und Freude: Er fährt wie eine Eins, wie eh und je, nirgends leckt Öl, Treibstoff, Bremsflüssigkeit. Nur schweißgebadet bin ich nach den ersten Kilometern: Die Größe, die Vibrationen, der Lärm, die schwere Lenkung und das unsynchronisierte Getriebe…
Unser Auftrag heißt jetzt volltanken, damit die Stahltanks nicht von innen rosten. Sylvia muß auch mit, wir stecken noch schnell 1.000 Euro ein und los geht’s. Da ich die Tanks nicht ganz randvoll mache, reichen dann sogar 500 Euro. Wir sehen schnell, egal wo man mit dem Gran Hermano hinkommt, es gibt neugierige Blicke, Kinder wollen von ihren Müttern ganz nah herangebracht werden, um alles genau zu begutachten. Auf dem Rückweg machen wir noch 20 km Umweg, schon dabei setzt die Gewöhnung ein. Kam uns der Gran Hermano auf den ersten Kilometern noch wie ein Monster vor, so sehen wir schnell, er ist robust und gutmütig – eben wie ein großer Bruder, schnell können wir uns vorstellen, mit ihm durch die Welt zu reisen.
Und so stoßen wir am Ende des Tages auf die gelungene Probefahrt und unsere Reise an, wir sind wieder einen Schritt weiter.