Schon im Juli habe ich über die sommerlichen Arbeitsbedingungen in Norddeutschland geschrieben, unter denen die Arbeiten am Gran Hermano voran gehen. Mittlerweile ist es sechs Wochen später, und es hat sich herausgestellt, dass der Sommer so geblieben ist. Ich kann mir also aussuchen, ob ich die Arbeiten am Gran Hermano lieber bei 13 Grad warmem Sommerregen oder im Winter bei 3 Grad kaltem Nieselregen machen möchte. Da auch die geplante Abreise immer näher rückt und der erste Termin beim TüV zwecks Zulassung Anfang Oktober stattfinden soll, kann ich auf jeden Fall nicht auf gutes Wetter warten. Da es noch einige Arbeiten unter dem Fahrzeug gibt wie Kabelbäume ziehen, Abschmieren, Handbremsen und Motorbremsen- Mechanik gängig machen, kann ich auch bei Regen ganz gut arbeiten, zumindest so lange, bis der nächste Starkregen den Boden unter dem Gran Hermano in einen See verwandelt hat. Ein Motorrad- Regenkombi hat die normalen Schrauber- Klamotten abgelöst, bei den sommerlichen Temperaturen schwitzt man auch unter dem Plastik kaum.
Die Art der Arbeiten, die ich in den letzten Wochen erledigt habe, zeigen aber, dass das Fahrzeug langsam einsatzbereit wird. Während in den Jahren zuvor essentielle grobe Arbeiten wie Fahrwerk, Aufbau und Bremsen anlagen, hat sich der Schwerpunkt jetzt verlagert. Mitte August habe ich die vorderen und Ende August die hinteren Radbremszylinder erneuert, damit ist die Bremsanlage quasi komplett überholt. Danach kamen „unwichtige“ Arbeiten wie Anbringen der hinteren Kotflügel, Instandsetzen der Elektrik (Blinker, Bremslichter, Hupe) und diverse Kleinarbeiten. Für die Zulassung und die TüV- Plakette braucht man das, im indischen Verkehr auch (zumindest die Hupe), aber ich würde mich auch ohne Kotflügel und Blinker durch die Mongolei trauen.