Kurze Zeit später steht das Gerät bei uns auf dem Hof. Und damit ist klar: Eine Art Geburt hat stattgefunden, aus einer Idee ist etwas zum Anfassen geworden, und das steht jetzt bei uns auf dem Hof. Die imposante Erscheinung lässt ihn uns irgendwann „El Gran Hermano“ nennen, der große Bruder. Auf dass er uns freundlich gesinnt ist und Schutz und Kraft gibt, wie ein großer Bruder. Nach der Autobahnfahrt von der Stammkneipe nach Hause bin ich noch gar nicht so geschockt. Doch nach einer ersten 30- km Probefahrt durch die schmalen Straßen des schleswig-holsteinischen Outback habe ich schon beim Befahren der Tankstelle und bei Begegnungen mit anderen LKW Schweißausbrüche, vor allem vom Lenken. Ohne Servolenkung braucht man richtig Kraft dafür. Das Runterschalten mit Zwischengas ist auch gewöhnungsbedürftig, aber ich habe immerhin den Klasse 2 beim Bund auf dem MAN 630 gemacht und etwas davon ist noch hängen geblieben. Na ja, man gewöhnt sich schon dran, denke ich mir. Sylvia wird es schwer haben, wenn er erstmal abgelastet und mit Klasse 3 fahrbar ist, aber sie soll und will natürlich auch fahren.
Kurz nach dem Kauf wird der Feuerwehr- Koffer abgebaut, da war schon Norbert, ein anderer Magirus Fan aus der Nähe scharf drauf geworden. Zum Wohnkoffer kann man diesen sowieso nicht umbauen, er ist sehr niedrig und hat sehr viele kleine Fächer für Werkzeug, Schläuche usw. und natürlich den Wassertank. So fahre ich den neuen Mercur zu ihm und in einer kurzen Nachmittagsaktion entschwebt der Koffer dann standesgemäß am langen Arm eines gewaltigen Magirus- Krans.